Diakonie eröffnet UP-Store im Quartier Mainzer Straße
Originelle Lampenschirme, Kunstdrucke in verfremdeten Rahmen, Taschen
und Beutel oder Vinyl-Uhren – die Diakonie Saar hat am Dienstag, 10.
November, ihren Laden „UP-Store“ in der Mainzer Straße 56 in
Saarbrücken eröffnet.
Diakonie eröffnet UP-Store im Quartier Mainzer Straße
Originelle Lampenschirme, Kunstdrucke in verfremdeten Rahmen, Taschen
und Beutel oder Vinyl-Uhren – die Diakonie Saar hat am Dienstag, 10.
November, ihren Laden „UP-Store“ in der Mainzer Straße 56 in
Saarbrücken eröffnet.
Bis Mai nächsten Jahres werden hier dienstags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr Kreativprodukte verkauft, die in verschiedenen Projekten entstanden sind. „Alle Produkte sind im upcycling-Verfahren entstanden. Dabei war es unsere Ambition individuelle Designstücke mit ästhetischem Anspruch herzustellen“, erklärt Diakoniemitarbeiter und Projektinitiator Dirk Raber.
Die Idee für das Projekt entstand in der St. Johanner Börse, der Kleiderkammer für Wohnungslose im Haus der Diakonie in der Saarbrücker Johannisstraße. „Uns fiel auf, dass manche Waren einfach nicht verkauft werden, selbst für symbolische Preise“, erzählt Sigrun Krack, Bereichsleitung für Eingliederungs- und Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie Saar. Um sie nicht wegzuwerfen, kam die Idee, daraus ganz neue Produkte zu schaffen: Das Projekt „UP-Store“ war geboren. Angedockt an die Diakonie-Einrichtung „TaZe32“, die Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen hilft, eine Tagesstruktur aufzubauen, entwickelten die Mitarbeitenden mit den Teilnehmenden kreative Ideen. So bekamen beispielsweise Blumenvasen oder Butterdosen ein ganz neues Aussehen und eine ganz neue Funktion.
Mit Rat und Tat von Anfang an zur Seite standen der TaZe32 die Nachbarprojekte „Stadtteilwerkstatt Malstatt“ und „Malstatt Scouts“ der Diakonie Saar. Die Teilnehmenden dieser Maßnahmen haben selbst mehrere Produktreihen für den Verkauf hergestellt. Zudem wurde von hier auch mit Einrichtungsgegenständen, wie beispielsweise Ausstellungsregalen aus Palettenmöbeln, bei der Ausstattung des Ladenlokals tatkräftig unterstützt.
Kreative Impulse und Anleitung gaben darüber hinaus HBK-Studentin Sarah Noack und Künstlerin Annette Orlinski, die bereits 2018 mit Wohnungslosen bei der Diakonie ein Kreativprojekt umgesetzt hatte. „In der Kreativwerkstatt haben die Teilnehmenden neue Fähigkeiten entdeckt und beispielsweise nähen gelernt“, berichtet Diplom Künstler / Media Arts & Design Raber. „Uns Anleiter hat beeindruckt, dass viele der Frauen und Männer unglaublich Potential haben, sich künstlerisch auszudrücken.“
Neben den Produkten aus der TaZe und der Stadtteilwerkstatt finden sich im UP-Store auch Stoff- und Holzprodukte des Labels „Diakonie handgemacht“, die seit zwei Jahren in Maßnahmen für Langzeitarbeitslose in den Sozialkaufhäusern in Völklingen, Saarlouis und Neunkirchen entstehen. „Überhaupt haben wir eine enge Kooperation mit den Diakoniekaufhäusern“, freut sich Raber. „Hier gibt es für uns einen großen Fundus an Material, das nur darauf wartet, eine neue Bestimmung zu bekommen.“
Mit dem Ladenlokal, das von der Aktion Mensch gefördert wird, erhofft sich Raber jetzt, dass die Produkte den ein oder anderen Käufer finden. „Uns ist aber auch wichtig, dass unsere Klientinnen und Klienten, die aufgrund ihrer Erkrankung oder Behinderung oder auch wegen schwieriger sozialer Problemlagen eher am Rande der Gesellschaft stehen, hier Wertschätzung für ihr Können erfahren.“
Für die Teilnehmenden der Einrichtung TaZe32 ist neben dem Aufbau einer Tagesstruktur auch die Heranführung an den Arbeitsmarkt ein wichtiges Ziel. Einen ersten Schritt wagt jetzt Svenja P. Seit zwei Jahren konnte sie wegen psychischer Probleme nicht mehr als Rechtsanwaltsfachangestellte arbeiten. Sie kam in den letzten Monaten regelmäßig in das Kreativprojekt. „Hier konnte ich trainieren, konzentriert an etwas dran zu sein. Vorher war es schlimm, nichts zu tun zu haben“, erzählt sie. Jetzt wagt sie den nächsten Schritt und wird im UP-Store in der Buchhaltung helfen.
Der UP-Store in der Mainzer Straße 56, 66121 Saarbrücken, ist seit dem 10. November vorerst dienstags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Wer ehrenamtlich helfen möchte, kann sich melden bei: Dirk Raber, E-Mail upstore-sb@dwsaar.de