Diakonie schulte ehrenamtliche Demenzbegleiterinnen und Demenzbegleiter
„Ich war 36 Jahre im Krankenhaus tätig und habe viele Menschen leiden gesehen. Jetzt bin ich in Rente und möchte gerne ein- bis zweimal in der Woche mein Herz sprechen lassen und Gutes tun“, sagt Ernest Zapp. So hat er sich entschlossen, eine Ausbildung als ehrenamtlicher Demenzbegleiter zu machen.
Diakonie schulte ehrenamtliche Demenzbegleiterinnen und Demenzbegleiter
„Ich war 36 Jahre im Krankenhaus tätig und habe viele Menschen leiden gesehen. Jetzt bin ich in Rente und möchte gerne ein- bis zweimal in der Woche mein Herz sprechen lassen und Gutes tun“, sagt Ernest Zapp. So hat er sich entschlossen, eine Ausbildung als ehrenamtlicher Demenzbegleiter zu machen.
Der viermonatige Kurs wurde von der Evangelischen Familienbildungsstätte des Diakonischen Werkes an der Saar und den Saarland Kliniken der Stiftung kreuznacher diakonie angeboten. Neun Frauen und drei Männer erhielten jetzt ihre Zertifikate.
Dreimal im Monat besuchten die Teilnehmenden die Schulung, bei der sie medizinische und pflegerische Aspekte der Demenz sowie Rahmenbedingungen ehrenamtlicher Arbeit kennen lernten. Sie wurden im Umgang und in der Betreuung mit Menschen mit Demenz geschult und erhielten Grundkenntnisse der Pflegeversicherung und des Betreuungsrechts. Weitere Bestandteile des Kurses waren ein ganztägiger Erste-Hilfe-Kurs sowie eine vierstündige Hospitation an einem der möglichen Einsatzorte. Die Teilnehmenden können nun im Betreuungsdienst des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken, in kirchlichen Betreuungsgruppen oder in der häuslichen Betreuung von Menschen mit Demenz tätig werden.
Etwa 20.000 Menschen mit Demenz leben im Saarland. Viele können noch zu Hause leben. Schreitet die Krankheit voran, gibt es im häuslichen Umfeld für Angehörige Unterstützung in der Betreuung durch kirchliche Sozialstationen. Schwierig wird es oft, wenn es zu einem Krankenhausaufenthalt kommt. Doch auch dann können ehrenamtliche Demenzbegleiterinnen und-begleiter eine große Hilfe sein. „Die professionelle Unterstützung durch Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Altenpfleger ist wichtig. Doch gerade die Zuwendung durch Ehrenamtliche, die oft mehr Zeit mitbringen können, kann die Situation in der Klinik verbessern“, betont Hans-Georg Schmidt, Pflegedienstleiter im Evangelischen Krankenhaus in Saarbrücken.
„Der Einsatz ehrenamtlicher Demenzbegleiter ist eine große Hilfe und Entlastung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen“, erläutert Winfried Blum, pädagogischer Mitarbeiter der Familienbildungsstätte. „Besonders die Angehörigen brauchen auch mal Zeit, für sich selbst wieder Kraft zu tanken.“
Maire-Luise Fuchs ist ehrenamtliche Stadtteilhelferin in Brebach ist froh, die Ausbildung absolviert zu haben: „Jeden Montag koche ich im Bürgerinnenzentrum für Senioren und Seniorinnen Mittagessen. Das neue Wissen wird meine Arbeit bereichern“, ist sie überzeugt. Ernest Zapp möchte erst einmal im häuslichen Umfeld tätig werden, denn dadurch verspricht er sich mehr Ruhe und Zeit für seine Klienten.